Anfangen und nicht unterkriegen lassen
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Mit Mut beginnen die schönsten Geschichten
2015 kandidierte ich zum ersten Mal für den Luzerner Kantonsrat – als Jüngste auf der CVP-Stadtliste – und erzielte einen Achtungserfolg. Damals gab es in der Stadt Luzern keine aktive Junge CVP mehr. Gemeinsam mit Dario, Esther entschieden wir uns, sie zu reaktivieren. Was die Zeitung später als «Erwachen aus dem Dornröschenschlaf» beschrieb, war für uns vor allem eines: ein Neubeginn voller Energie, Überzeugung und Tatendrang. Ein Jahr später stand ich als Kandidatin der Jungen CVP im Wahlkampf für den Luzerner Stadtrat. Diese Zeit war intensiv, lehrreich und sehr prägend – der Startschuss für meine politische Laufbahn, ohne dass ich das so geplant hatte. Die Kandidatur hat Mut gekostet, denn ich stand plötzlich mitten in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig merkte ich, dass mich Politik und das Vernetzen mit anderen erfüllt, mir Energie verleiht, und dass man gemeinsam viel bewegen kann, wenn man an eine Sache glaubt.
Die Jahre in der Jungpartei haben mich geprägt – und sie helfen mir noch heute in den Aufgaben und Ämtern, die ich ausüben darf. Ich habe gelernt, dass Politik nicht nur Machen bedeutet, sondern auch Zuhören, Aushalten und Vermitteln. Dass Verantwortung nicht mit einem Amt beginnt, sondern mit der inneren Haltung, Dinge bewegen zu wollen. Und dass es Mut braucht, anzufangen, auch wenn noch nicht alles perfekt ist. Ich bin dankbar, dass mich damals so viele Menschen – vor allem Familie und Freunde – unterstützt haben. Erst heute wird mir bewusst, wie sehr mich diese Jahre geprägt haben: Sie haben mir Türen geöffnet zu Menschen, mit denen ich heute zusammenarbeite – und zu Freundschaften, die geblieben sind.
Einfach war und ist es nicht immer. Nicht alle mögen es, wenn junge Menschen sich engagieren und sich direkt – oder auch mal laut – äussern. Doch Kommunikation wirkt, wenn sie einfach, ehrlich und verständlich bleibt – auch über Parteigrenzen hinweg. Leider höre ich auch heute noch Sätze wie: «Verdien zuerst deine Sporen ab» oder «Man wollte eine Frau – bilde dir nichts darauf ein». Solche Kommentare sollten junge Menschen, egal welchen Geschlechts, nicht aufhalten. Im Gegenteil: Sie sollten uns motivieren, die Stimme zu erheben und uns gemeinsam für unsere Überzeugungen einzusetzen. Und ja – es klappt nicht immer alles auf Anhieb. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis etwas wächst oder gelingt. Doch genau diese Erfahrungen haben mein Verständnis von Verantwortung, Dialog und Gestaltungswillen geprägt– und prägen es bis heute.
Der Jungen Mitte Luzern möchte ich mitgeben: Habt den Mut, anzufangen. Hört zu, auch wenn jemand anderer Meinung ist. Seid laut, wenn es nötig ist – und habt keine Angst vor Fehlern. Sie gehören dazu, wenn man etwas bewegen will. Politik lebt von Teamgeist und neuen Ideen – sie braucht Junge und Ältere, die gemeinsam Verantwortung übernehmen. Ihr könnt euch auf mich als Präsidentin verlassen – ich höre zu und setze mich mit euch für eine starke Mitte ein.
Engagement aus Überzeugung wirkt. Happy Birthday, liebe Junge Mitte Stadt Luzern – und ein grosses Dankeschön an die ganze Junge Mitte: Euer Engagement zählt!
Herzlichst, Karin
